Autonomie: Der 6. Schwangerschaftsmonat und die Folgen

Der Wachstumsvorgang des Individuums führt im 6.Schwangerschaftsmonat zu dem Effekt, dass das Selbst des Individuums sich so verselbständigt, dass es seine hormonell organisierte (endokrine) Versorgung in selbstiger Intention reguliert. Es entsteht die Erfahrung einer Gefügtheit mit Sinn, die in sich selbst richtig ist. Das Selbst hat sich zur Person entwickelt; das Individuum reguliert persönlich und autonom, was es nimmt und was es gibt. Per effectum ist das Eigene des Individuums so geworden, dass es unabhängig vom Nichtselbstigen ein individuelles Mischungsverhältnis darstellt, das sich ergibt aus den autonomen Aktivitäten von

Paläocortex
(Area olfactoria, das "Riechgebiet")
Archicortex

(Gyrus fasciolaris, in der Nähe zum Hirnstamm gelegen und für die Freiheit zuständig; Hippocampus, das Gefühlszentrum; Gyrus parahippocampalis, das Gedächtnis für Gefühle; Gyrus dentatus, in der Nähe des Hippocampus gelegen und für die Geborgenheit zuständig)

Mesencephalon (Verbindung zwischen Paläocortex und Archicortex)
Hirnstamm (das "Unterbewußte" des Körpers)
Rhinencephalon (Riechhirn)

Im 6. Schwangerschaftsmonat werden also diese Gehirnregionen autonom. Jeder Mensch wird geboren mit der Unverletzbarkeit von Freiheit und Geborgenheit, mit der Fähigkeit, Gefühle zu zeigen und anzunehmen. Darüberhinaus ist ein Verbindungsstück, ein Medium sozusagen (das Mesencephalon) aktiv, das Gehirnanteile so miteinander relationiert, dass diese untereinander in Verbindung treten können. Über dieses mediale Gebiet im Gehirn kommt das individuelle Mischungsverhältnis (iMV) aller Mischungsverhältnisse der Regelkreise im Individuum selbst zur Sprache.

Die nun einsetzenden Erfahrungen im Umgang mit den autonomen Aktivitäten, wie auch die Erfahrung mit diesen Erfahrungen, bilden das persönliche physiologische Gedächtnis so weit fort, dass sich die einzelnen Entwicklungsstufen als persönliche Entwicklungshierarchie (phylogenetische Hierarchie) in sich selbst relationiert stabilisieren, so dass nach ausreichender Füllung notwendiger Speicherkapazitäten das Kind das Signal zur Geburt gibt und die Wehen einsetzen: Das Kind tritt in erkennbare Erscheinung (auf der Welt ist es ja bereits).

Weiter mit der Geburt

aus Noosomatik, Band 1, (Theoretische Grundlegung) 2. Aufl., Dareschta Verlag