Nachdem die Neuralrinne und auch das jeweilige Ende (Neuroporus anterior bzw. posterior) sich geschlossen haben, entstehen in der 5.Woche aus den bisher entwickelten Knorpeln (bindegewebige Verdichtungen aus mesenchymalen Zellen) die Knochenbildung (Ossifikation).
Die Extremitäten entwickeln sich bereits ab der 5. Woche, während die Ossifikation des Schädels noch etwas auf sich warten lässt. Seine Verknöcherung beginnt Anfang der 7.Woche mit der Knochenbildung des Unterkiefers. Die Wirbelausbildung beginnt parallel mit der Ausbildung des Extremitätenskeletts in der 5.Woche.
Bei der Schädelentwicklung ist zu berücksichtigen, dass sie erst gegen Ende der vorlogischen Phase (7./8.Jahr nach der Geburt) im Hinblick auf das Wachstum abgeschlossen ist, wobei ein Teil der Nähte der Knochen sogar erst im Erwachsenenalter verknöchern (etwa bis 18./19. Altersjahr). Diese Nähte (Suturae) sind bei der Geburt noch mit Bindegewebe ausgestattet: deshalb können sie sich an der Stelle weiten, wo sich Knochen begegnen. Diese Ausweitung wird Fontanelle genannt. Unterschieden wird zwischen der großen Fontanelle, wo sich Scheitel- und Stirnbeine begegnen, und der kleinen Fontanelle, die Begegnungsstelle zwischen Hinterhauptbein und den beiden Scheitelbeinen. Für die Geburt ist dies von Bedeutung: Die Deckknochen können sich nämlich in den Nähten der Fontanellen übereinanderschieben, um den Kopfdurchmesser beim Geburtsvorgang zu verringern. Im 1. Jahr nach der Geburt wachsen die Deckknochen relativ stark, was bis zum 7. Jahr andauert. Dieses Wachstum verläuft parallel mit dem Wachstum des Gehirns. Die kleine Fontanelle schließt sich nach der Geburt etwa im 3. Monat, die große Fontanelle im 2.Altersjahr.
Zur "Gerüstbildung" gehört auch die Zahnentwicklung. Sie beginnt anfangs der 6.Woche mit der Bildung der Zahnleisten, setzt sich im Durchbruch der Milchzähne (vordere Schneidezähne) im 6. bis 8.Monat nach der Geburt fort, um nach dem 25.Altersjahr mit dem Durchbruch der Weisheitszähne beendet zu sein.
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aus Noosomatik, Band 1, (Theoretische Grundlegung) 2. Aufl., Dareschta Verlag